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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind keine sehr häufigen Erkrankungen. Rund 300.000 Menschen sind in Deutschland derzeit an den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
und einigen seltenen Darmentzündungen erkrankt. Sie bedeuten für die Patientinnen und Patienten häufig eine lebenslange Krankheit mit wechselndem Verlauf und erheblichen Beeinträchtigungen.
Die Behandlung der CED ist nicht einfach. Der Verlauf der Krankheiten ist oft sehr wechselnd und lässt sich nie vorhersehen. Auch nach längeren Ruhephasen können immer wieder Entzündungsschübe
auftreten. Eine Heilung der Krankheit ist bis heute medikamentös leider nicht möglich.
Erfreulicherweise ist das Spektrum der Therapiemöglichkeiten aber erheblich größer und bunter
geworden. Neben Aminosalizylaten (Sulfasalazin, Mesalazin) und Kortisonpräparaten stehen verschiedene andere Medikamente zur Unterdrückung der fehlgesteuerten Entzündungs- und Abwehrreaktion zu
Verfügung, wie z.B. Azathioprin, 6-Mercaotpuin, Ciclosporin oder Methotrexat.
Seit über 20 Jahren werden “Biologicals” vom Typ der TNF-alpha-Antikörper (z.B. Infliximab, Adalimumab. Golimumab) mit Erfolg in der
Therapie vor allem der schweren Verlaufsformen eingesetzt. Weitere Biologika (Vedolizumab, Ustekinumab) und neuere Therapieformen
(z.B. Ozanimod und Januskinashemmer Tofacitinib, Filgotinib und Upadacitinib) kamen in den 2020er Jahren hinzu. Damit gibt es jetzt ein
breites Spektrum an Medikamenten, die zum großen Teil sehr teuer sind. Wegen des besonderen Nebenwirkungsrisikos sollte diese Therapie nur von erfahrenen Ärzten angewendet werden.
“Alternative” Therapieformen wie Bakterienkulturen (E.coli-Nissle) spielen eine untergeordnete Rolle bei der Behandlung der CED. Über
die Bedeutung des sogenannten Mikrobioms des Darmes (Biologische Besiedlung des Darmes) bei der Entstehung der CED ist noch zu wenig bekannt. Entsprechende Therapien haben bisher keine positiven Ergebnisse erbracht.
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